Was ist Bushcraft ?


Bushcraft kommt ebenfalls aus dem englischen und wird aus den Wörtern Bush und Craft zusammengesetzt.

Bush: Busch und Craft: Fertigkeit / Handwerk

Mit Bushcraft wird also die Fertigkeit, das Erproben und die Nutzung von Techniken zum längerem Aufenthalt in der Natur (überwiegend Wald) beschrieben. Im Gegensatz zum Wandern oder Trekking  wird die Natur nicht in der Strecke erlebt, sondern bewusst an einem Platz oder Ort (Nest) mit dessen Ausgestaltung. 

In den 80er Jahren hätte man gesagt: "Ich geh jetzt in den Wald und baue mir ein Lager."

Die Situation im Nest wird immer wieder beurteilt und auf neue Ereignisse reagiert. Das mit oder auch ohne Ausrüstung.

 


Martin Gebhart beschreibt das Bushcrafting als (Zitat):

 

Was nicht vorhanden ist, baut man sich mit Mitteln der Natur.

Ein Bushcrafter geht gerne und langfristig in die Natur und flüchtet nicht vor ihr, wie beim Kampf ums Überleben (Survival).

Auch sieht ein Bushcrafter die Natur nicht als Bedrohung an, sondern als Mutter Natur, die gut so ist, wie sie ist.

Sie gibt ihm das, was er braucht, zum Leben.

Die Natur muss nicht gezähmt oder erobert werden.

Bushcrafter handeln nachhaltig, weil sie in der Natur leben und daher auf Ressourcen achten müssen.

 


Für mich ist das die beste Erklärung, was ein Bushcrafter macht oder wie er mit der Natur umgeht. 

Man nimmt sich Zeit für und mit der Natur, plant ein kleines Abenteuer und realisiert es.

 

 

 

Aber was ist nun Tactical Bushcraft?

Wir wissen nun, dass Bushcraft ein miteinander Leben in und mit der Natur ist. Aber was ist nun Tactical Bushcraft?

Sucht man im Internet nach "Tactical Bushcraft", wird man da nicht so leicht fündig. Wenn man dann endlich etwas gefunden hat, wird man daraus nicht so ganz schlüssig.

Was bedeutet "Tactical Bushcraft" für mich:

Wenn ich in Wikipedia und Duden nachlese, dann erscheinen eine Menge Angaben zum Thema Taktik. Am Ende wirst du aber auf die Erkenntnis kommen, dass Taktik immer mit dem Wort Strategie umher geht. Beide Wörter stammen aus dem Buch "Die Kunst des Krieges" von Sun Tzu. Dort wurden den Wörter zum ersten Mal eine klare Bedeutung zugewiesen. Heute gehören Strategie und Taktik nicht mehr alleine in den militärischen Wortschatz, sondern werden überall verwendet, wenn man ein Vorgehen plant und einzelne Weg-, Streckenpunkte ausarbeitet. Während die Strategie einen langfristigen Plan beschreibt, beschreibt Taktik die kurzfristigen Schritte zum Erreichen kleinerer Ziele. Die taktische Planung ist also das Aufteilen eines strategischen Plans in kurzfristige Maßnahmen.

Dann würde Taktisches Bushcraften also bedeuten:

Einen in einzelnen Schritten geplanten Aufenthalt in der Natur. Dessen Situation ständig neu evaluiert, aufgetretene Änderungen erkannt und darauf  der Aufenthalt neu ausgerichtet wird.

Bei der Bundeswehr würde man sagen: "Leben in der Lage."

 

Grundlegende Themen für Tactical Bushcraft:

 

  • Geplante Auszeit von der Zivilisation 
  • Ausrüstung (optional)
  • Erkunden des Lagers
  • Errichten des Lagers  (meist mit Ausrüstung)
  • Wärmequelle herstellen (meist mit Ausrüstung)
  • Verpflegung (meist mit Ausrüstung)
  • Verweilen in der Natur 
  • Natur wird BESSER hinterlassen als vorgefunden

 

Ein wenig klingt das so wie verschärftes Camping, und für die breite Masse derer, die sich mit Bushcraft befassen, dürfte das wahrscheinlich auch zutreffen – was keinesfalls verwerflich ist. Darüber hinaus gibt es aber auch Personen, die weiter in die Thematik einsteigen und für ihre Bushcraft-Abenteuer immer weniger „Zivilisation“ von zu Hause mitnehmen und stattdessen mehrheitlich Dinge verwenden, die sie in der Natur finden.